„Seit 2014 erreichen uns viele Kundenanfragen in diesem Bereich.“

Das ganze Leben wird zum Spiel. Egal, ob User ihr Wissen im Quizduell gegeneinander messen, sich im Elfmeterschießen üben oder Juwelenketten zum Explodieren bringen. Auch Unternehmen haben den Nutzen von Spielen für sich entdeckt: Gamification ist der Fachbegriff für diesen Trend, der 2010 begann und sich langsam in Deutschland durchsetzt.
Dass spielerische Elemente Einzug in Unternehmen halten, ist wenig verwunderlich, denn Computer- und Onlinespiele sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Laut einer Erhebung der Entertainment Software Association von 2014 sind in den USA inzwischen 48 Prozent aller Computer- und Online-Spieler weiblich, das Durchschnittsalter liegt bei 31 Jahren und nicht Ballerspiele dominieren den Markt, sondern Social Games (30 Prozent),

in denen Spieler sich mit anderen Spielern austauschen, Puzzles, Quiz- oder Kartenspiele (28 Prozent). Auch wenn sich diese Daten auf die USA beziehen, kann von ähnlichen Ergebnissen in Deutschland ausgegangen werden.

It isn’t just a game
Dennoch ist Gamification nicht mit jenen Spielen gleichzusetzen, die außerhalb der Arbeitswelt auf dem Smartphone, dem Computer oder der Konsole gespielt werden. Es ist „das Hinzufügen und das Anwenden von Spieledesign-Elementen und spielerischen Aspekten auf Nicht-Spiele-Anwendungen.“ So zumindest erklärt der Soziologe und Psychologe Ibrahim

Mazari, der als PR-Berater mit Schwerpunkt Digitales für das Kölner Unternehmen dimedis tätig ist, den Begriff. Ziel von Gamification sei es vor allem, gemeinsam Erfolge zu erzielen, die Motivation zu steigern oder auch die Gemeinschaft in einem Unternehmen oder einer Abteilung zu stärken.

Nutzerbedürfnisse im Vordergrund
Jörg Niesenhaus sieht eines von vielen Einsatzgebieten für Gamification in der Produktion. „Es kann beispielsweise bei Aufgaben eingesetzt werden, bei denen Mitarbeiter kognitiv nicht ausgelastet sind“, erklärt der Informatiker, der zunächst elf ­Jahre lang in der Spieleindustrie be­schäftigt war und heute beim Unternehmen Centigrade Software für Industrieanlagen entwickelt. Vorstellbar